Root LU – Der Vorstand des Technopark Luzern teilt mit, dass Hansruedi Lingg nach zehn erfolgreichen Jahren als Geschäftsleiter des Technopark Luzern per Ende April 2021 in den wohlverdienten Ruhestand treten wird. Als Nachfolger wird der Ökonom Franco Chicherio begrüsst, der ab April 2021 die Geschicke des Technoparks als Geschäftsleiter führen wird. Franco Chicherio war die letzten Jahre als Member of the Executive Board beim Swiss Economic Forum für den Bereich Startups verantwortlich.
Der zur Technopark-Allianz gehörende Technopark Luzern wurde im Jahr 2003 gegründet. Seither sind jährlich qualitativ hochstehende und vielversprechende Startups dazu gekommen. Heute sind es rund 40 internationale Technologie-Startups, die den Technopark Luzern zum wichtigsten Inkubator für Startups in der Zentralschweiz machen.
Doch der Technopark Luzern ist weit mehr als eine Bürogemeinschaft für innovative Unternehmer: die Startups profitieren von den ausgezeichneten Netzwerken, die sich der Technopark über die letzten Jahre aufgebaut hat. So sind es über 60 Partner aus Wirtschaft, Politik und Hochschulen, die den Technopark nicht nur finanziell unterstützen, sondern den Startups auch mit Wissen und Erfahrung zur Seite stehen.
In den letzten Jahren haben bedeutende Startups wie Amphasys, welches sich auf komplexe Zellanalyse am point-of-use spezialisiert hat, oder Monarch Bioimplants den Technopark Luzern als Standort gewählt. Monarch ist es im letzten Herbst gelungen, von der New Yorker Investment-Gruppe GEM über die nächsten 36 Monate insgesamt 20 Millionen Euro zu erhalten. Wenn amerikanische Investoren nicht nur das Silicon Valley, sondern künftig hoffentlich auch vermehrt die Zentralschweiz – mit dem Technopark Luzern – auf dem Radar haben, wäre das nicht nur ein Gütesiegel für den Technopark, sondern auch für die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region von ausserordentlicher Wichtigkeit.
In Zeiten der digitalen Disruption, künstlichen Intelligenz und Big Data kann die Wichtigkeit von lokal ansässigem Know-how nicht überschätzt werden. Der Technopark Luzern will national und international seine bedeutende Rolle in den nächsten Jahren ausbauen und zu einer der besten Anlaufstellen für das Schweizer Unternehmertum der Zukunft werden.
In einem gemeinsamen Gespräch haben der abtretende und der designierte Geschäftsleiter ihre Erfahrungen und Wünsche für den Technopark Luzern ausgetauscht.
Hansruedi Lingg, was sind in Ihren Augen die grössten Errungenschaften des Technopark Luzern während der letzten 10 Jahre?
Lingg: «Nachdem die kritische Masse von rund 40 Startups vor Ort erreicht wurde, entschied sich der Vorstand, von der Quantität zur Qualität zu wechseln mit dem Ziel, aus möglichst vielen Bewerbern jährlich die drei erfolgversprechendsten Technologie-Startups mit Skalierungspotential auszuwählen. Ein nächster Schritt war die Internationalisierung des Startup-Ökosystems mit Gründern aus fast allen Kontinenten.
Worauf lag dabei Ihr Fokus?
Lingg: «Neben der Selektion der einzelnen Startups lag mein Fokus stets darin, die Finanzierungschancen der Startups zu erhöhen, und zwar durch die gezielte Reduktion der Risiken in der richtigen Reihenfolge. Dabei kam der von uns entwickelte CORNERSTONE® Startup Value Stack erfolgreich zum Einsatz.»
Ein Abschied erfolgt immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Was werden Sie vermissen – und auf was freuen Sie sich nach Ihrer Pensionierung?
Lingg: «Nach so einer langen und intensiven Zeit im Technopark Luzern wird mir sicher die gute Kooperation mit den Sponsoren und Partnern fehlen sowie die stets inspirierende Zusammenarbeit mit den Startups. Dafür kann ich mich jetzt vermehrt um meine Verwaltungsrats-Mandate und Hobbies kümmern und ich freue mich auf die hoffentlich bald wieder möglichen Reisen.»
Hansruedi Linggs Nachfolger Franco Chicherio wurde durch die Findungskommission in einem mehrstufigen Evaluationsprozess ausgewählt. Die Entscheidung fiel letztlich auf den gebürtigen Einsiedler mit Jahrgang 1975, der als Betriebswirtschafter mit mehrjähriger Erfahrung im Startup-Bereich das nötige Werkzeug für die Führung des Technopark Luzern mitbringt.
Franco Chicherio, was reizt Sie an der neuen Herausforderung im Technopark Luzern?
Chicherio: «Ich freue mich sehr auf meine neue Position als Geschäftsleiter, auch wenn ich weiss, dass ich in grosse Fussstapfen trete! Dementsprechend bin ich mir der Herausforderung bewusst, die hier auf mich wartet. Mich reizt es vor allem, den Technopark über die nächsten Jahre weiterzuentwickeln und schweizweit noch bekannter zu machen. Der Technopark Luzern soll sich als eine der ersten Adressen, als place to grow, für die Startups etablieren.»
Auf was freuen Sie sich in Ihrer neuen Rolle?
Chicherio: «Mich fasziniert vor allem das innovative Umfeld hier im Technopark und der lebendige Spirit der Startup-Szene. Zudem freue ich mich auf die vertiefte Zusammenarbeit mit den Unternehmern, die künftig von meinem beim Swiss Economic Forum erlangten Wissen und meinem breiten Netzwerk profitieren können.»
Welche Schwerpunkte werden Sie als Geschäftsführer des Technopark Luzern setzen?
Chicherio: «Ich sehe mich vor allem als Schnittstellenbilder und als Coach auf betriebswirtschaftlicher Ebene. Mir ist bewusst, dass es für einen erfolgreichen Technopark sowohl starke Partner wie auch starke Startups braucht, um gerade in der heutigen Zeit die vielen geschaffenen Arbeitsplätze erhalten beziehungsweise ausbauen zu können. Und nur zusammen mit einem integrativen Ansatz und einer gemeinsamen Vision kann man den Firmen im Technopark ein florierendes Ökosystem bieten, wobei die Unterstützung im Funding klar das Hauptkriterium ist. Deshalb ist auch unser Partnernetzwerk so wichtig, damit wir den Startups Zugang zu finanzstarken Investoren bieten können.»